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So fing es an...


Als ich mein Studium 1984 mit einem Diplom in Kommunikations-Design erfolgreich abgeschlossen hatte, dachte ich, mir stünde die Welt offen und sie würde nur auf mich und mein Talent warten.

Ich erinnere mich daran, wie optimistisch ich damals nach München zog und einen Termin im DTV Verlag vereinbarte, um meine Mappe zu zeigen und endlich Kinderbücher zu illustrieren. Die Dame, die mich damals empfing und sich die Mappe kaum ansah, erstickte meinen Enthusiasmus und mein Selbstbewusstsein im Keim mit den Worten: "Ach wissen Sie, ist ja ganz nett, dass Sie Kinderbücher illustrieren wollen, aber mit Illustratoren können wir hier in München die Straße pflastern. Gehen Sie besser dahin zurück, woher Sie gekommen sind."

Ich war so perplex, dass ich nicht mehr wusste, was ich dem entgegensetzen sollte. Wie gesagt, ich hatte gerade mein Studium beendet und war mit vielen Flausen im Kopf und wenig Erfahrung in den Beruf gestartet.

Was dann folgte, war eine lange Zeit freiberuflicher Tätigkeiten im Bereich Layout, Illustration, Web-Design, Corporate Design, usw. Ich war sogar bei öffentlichen Ausschreibungen mit meinen Ideen und meinen Umsetzungen erfolgreich. Ich habe damals ganz nett verdient, aber es machte mir auf Dauer keinen Spaß. Kreativ sein unter Druck – das hatte mir den ganzen Spaß an meiner Kreativität genommen. Und was war daran eigentlich kreativ? Meist musste man einfach die Vorstellungen des Auftraggebers umsetzen, viel Raum für eigene Kreativität blieb da nicht.

Ich warf alles hin und habe lange Jahre gar nichts Kreatives mehr gemacht. Meine Familie, meine Kinder waren mir damals näher und auch wichtiger.

2011 kam der Moment, als ich dachte, ich müsse etwas machen. Ich müsse zeichnen, oder malen, ja, unbedingt wieder malen! Ich fing an mit den Sujets, die ich kannte, etwas bereits Existierendes abzubilden. Ich nahm Fotos von Gläsern, Flaschen und setzte sie in gemalte Stillleben um. Ich brachte es in der Beziehung zu einer, so meine ich, kleinen Meisterschaft, sodass meine Bilder fast selbst wie Fotografien wirkten.

Doch es machte mich nicht glücklich.

Das war nur Technik, das war nicht ich. Doch noch traute ich mich nicht, etwas Eigenes, etwas Freies zu beginnen. Zu viel Ehrfurcht hatte ich vor der leeren Leinwand, wollte ich sie doch nicht durch einen falschen Strich verderben. Zu sehr war ich noch dem festgelegten, fast festgefahrenen Denken der Grafikerin verhaftet.

Doch irgendwann gab ich mir einen Ruck und fing an. Ich wollte einen Herbstwald malen, bzw. ich wollte ihn spachteln, abstrakt, nur mit Hilfe der Farben die Stimmung wiedergeben. So entstand mein erstes abstraktes Bild „Herbst“. Deswegen habe ich es als Hintergrund für die Startseite meiner Website gewählt.

So fing es an…

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